Kognitive Störung oder noch normal?
WeiterlesenMit zunehmendem Alter erleben viele von uns Momente, in denen wir Worte vergessen oder Schwierigkeiten haben, uns an bestimmte Details zu erinnern. Doch wie unterscheidet man normale altersbedingte Veränderungen von einer kognitiven Störung? In diesem Artikel geben wir Ihnen detaillierte Informationen, um genau diese Frage zu klären und helfen Ihnen, typische Anzeichen zu identifizieren.
Was ist eine kognitive Störung?
Fangen wir mit der Frage an, was eine kognitive Störung eigentlich ist. Von einer kognitiven Störung spricht man, wenn eine Person zeitweise oder andauernd Probleme mit der geistigen Leistungsfähigkeit – also dem Denken hat. Das kann sich auf ganz unterschiedliche Weisen ausdrücken. Oft zeigt sich eine beginnende kognitive Störung mit einer zunehmenden Vergesslichkeit, doch im Verlauf kommen noch weitere Auffälligkeiten hinzu. Dazu zählen zum Beispiel Orientierungsprobleme oder Konzentrationsstörungen. Es kann auch die Kommunikation eingeschränkt sein. Damit ist gemeint, dass Störungen in der Sprache auftreten. Vielleicht kennen Sie den Begriff Wortfindungsstörungen, der in diesem Zusammenhang häufig genannt wird.
Eine kognitive Störung beeinflusst zunehmend den Alltag, das Berufsleben und die Lebensqualität. Trotzdem kann meist der Alltag eigenständig bewältigt werden und es kommt zu keinen großen Funktionseinbußen.
Die verschiedenen Ursachen für kognitive Störungen finden Sie auch in unserem Beitrag zu MCI.
Welche Faktoren beeinflussen unsere Kognition?
Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Hirngesundheit. Besonders häufig wird für die Kognition die Mittelmeer-Diät empfohlen.
Schlaf: Ausreichender und qualitativer Schlaf ist entscheidend für kognitive Funktionen.
Stress: Chronischer Stress kann das Gedächtnis und andere kognitive Fähigkeiten beeinträchtigen.
Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität kann das Risiko kognitiver Beeinträchtigungen verringern.
Normale altersbedingte Veränderungen im Gehirn
Während des Alterungsprozesses erfährt das Gehirn natürliche Veränderungen. Es ist normal:
- Gelegentlich den Namen einer Person zu vergessen, aber sich später daran zu erinnern
- Manchmal Schwierigkeiten zu haben, das richtige Wort zu finden
- Die Schlüssel oder Brille gelegentlich zu verlegen
- Sich gelegentlich darüber zu wundern, warum man in einen Raum gegangen ist
- Gelegentliche Mühe beim Multitasking
Symptome einer kognitiven Störung
Im Gegensatz zu normalen Alterungsprozessen können folgende Symptome auf eine kognitive Störung hinweisen:
- Regelmäßiges Vergessen von Namen, Terminen oder kürzlich erlernten Informationen
- Schwierigkeiten bei Routineaufgaben, die früher einfach waren
- Verwirrung über Zeit und Ort
- Schwierigkeiten beim räumlichen Denken und Verstehen von visuellen Bildern
- Probleme beim Sprechen oder Schreiben
- Schwierigkeiten beim Treffen von Entscheidungen
- Rückzug von sozialen Aktivitäten oder Hobbys
Wenn diese Symptome häufiger auftreten sollten, ergibt es Sinn einen Arzt aufzusuchen, welcher spezifische Tests durchführen kann. Aber wie läuft die Diagnostik dann ab?
Testverfahren und Diagnostik
Die Diagnostik einer kognitiven Störung erfordert eine umfassende Bewertung, die sowohl klinische Untersuchungen als auch spezifische Tests umfasst. Hier ein Überblick über die Schritte und Verfahren, die in der Regel in diesem Prozess eingesetzt werden:
Klinisches Interview
Der erste Schritt in der Diagnostik besteht häufig aus einem ausführlichen Gespräch zwischen dem Patienten, seinen Angehörigen und dem Arzt. Hier werden vor allem die Krankengeschichte, aktuelle Symptome und die allgemeine Lebenssituation erfasst.
Neuropsychologische Tests
Diese Tests messen die kognitiven Fähigkeiten des Patienten in verschiedenen Bereichen wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Sprachvermögen und Problemlösungsfähigkeiten. Sie helfen dabei, spezifische Bereiche der Beeinträchtigung zu identifizieren und den Schweregrad der Störung zu bestimmen.
Bildgebende Verfahren
- MRT (Magnetresonanztomographie): Mit diesem Verfahren können detaillierte Bilder des Gehirns erstellt werden, um strukturelle Veränderungen oder Anomalien zu erkennen.
- PET (Positronen-Emissions-Tomographie): Wird häufig eingesetzt, um den Stoffwechsel im Gehirn zu beurteilen und Ablagerungen zu erkennen, die mit bestimmten kognitiven Störungen in Verbindung stehen könnten.
Labortests
Bluttests oder andere Laboruntersuchungen können helfen, andere mögliche Ursachen für kognitive Symptome, wie Vitaminmangel, Schilddrüsenprobleme oder Infektionen, auszuschließen.
Was kann ich tun, um keine kognitive Störung zu bekommen?
Gegen ein paar Dinge, wie das Altern oder unsere Gene können wir nichts tun, aber im Alltag kann man einige Dinge umsetzen, um den Zustand zu erhalten. Es ist zum Beispiel wichtig, sein Gehirn regelmäßig mit neuen Dingen zu füttern und Inputs zu bieten. Mehr Tipps findest du in unserem Beitrag zu dem Thema.
Zusammenfassung
Die Abgrenzung zwischen normalen Alterserscheinungen und Symptomen einer kognitiven Störung kann komplex sein. Es ist jedoch essentiell, bei Anzeichen rechtzeitig ärztlichen Rat einzuholen, um bestmögliche Therapien und Strategien anwenden zu können.
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