Die frontotemporale Demenz ist relativ selten. Gerade deshalb kann die Diagnose Betroffene stark verunsichern. Darum haben wir hier Informationen über diese wenig bekannte Krankheit zusammengestellt.

Die Diagnose einer frontotemporalen Demenz kann zu Beginn oft belastend sein.

Bei der frontotemporalen Demenz handelt es sich um eine seltene Demenzform. Meistens sind Menschen im mittleren Lebensabschnitt (40-60 Jahre) betroffen. Der frühe Beginn der Erkrankung lässt Patienten und deren Angehörige bei der Erstdiagnose ungläubig zurück: Das ist doch viel zu früh für eine Demenz! Bei Morbus Pick stehen allerdings nicht die Störungen des Gedächtnisses im Vordergrund. Im Gegensatz zu anderen Demenzformen, wie beispielsweise Alzheimer, zeigen sich zu Beginn oft keine kognitiven Veränderungen.

Wie äußert sich die frontotemporale Demenz?

Hier unterscheidet man zwei Formen: die frontotemporale Demenz vom Verhaltenstyp und die primär-progressive Aphasie. Die Verhaltensänderung ist die Form, die häufiger auftritt.

Bei der ersten Form fällt vor allem eine Wesensveränderung auf. Die Betroffenen werden aggressiv, verlieren ihre Manieren oder wirken enthemmt. Oft berichten Angehörige von einem unangebrachten Sozialverhalten, das nicht zum bisherigen Bild der Person passt. Im Verlauf entwickeln sich dann die „typischen“ Demenzzeichen.

Bei der primär-Aphasie-Form steht eine Sprachstörung im Vordergrund. Aphasie kommt vom griechischen Wort aphasia, was Sprachstörung bedeutet. Auch hier treten erst im Verlauf Vergesslichkeit und ähnliche Symptome auf.

Wie finde ich heraus, ob ich die Krankheit habe?

Zu Beginn: die frontotemporale Demenz ist sehr selten. In Deutschland haben 3,5-15 von 100.000 Einwohnern diese Krankheit (1). In manchen Familien tritt die Krankheit gehäuft auf. Man geht hier von einem Gendefekt aus. Allerdings ist die genaue Ursache noch unbekannt.

Im Gegensatz zu anderen Demenzen, wie Alzheimer oder der vaskulären Demenz, wird hier kein Einfluss von Lebensstilfaktoren, wie Rauchen oder Alkohol vermutet. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie oder Angehörige an dieser Krankheit leiden, sollten Sie am besten mit Ihrem Hausarzt sprechen. Dieser kann Sie dann zu Fachärzten verweisen. Beim Neurologen wird ein Bild vom Kopf gemacht, um die Krankheit zu diagnostizieren. Hier zeigt sich oft eine typische Hirnvolumenverminderung in den Stirn- und Schläfenlappen.

Was kann ich tun?

In Deutschland gibt es aktuell kein Medikament gegen die frontotemporale Demenz selbst (2). Aber durch eine gute multimodale Therapie kann man die Auswirkungen auf das Leben reduzieren. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft hat hier auch noch in paar Informationen zusammengestellt.

Mehr Informationen:

Unsere Quellen:

  1. https://www.orpha.net/consor/cgi-bin/OC_Exp.php?Lng=DE&Expert=282#:~:text=Die%20Frontotemporale%20Demenz%20(FTD)%20ist,6%20und%2015%20%2F%20100.000%20Personen (25.10.2022)
  2. S3-Leitlinie “Demenzen” der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde sowie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (Stand: 2016)