Demenz-Erkrankte suchen oft mit den Händen nach einer Beschäftigung suchen. Das mag auf Außenstehende merkwürdig wirken, hat aber einen guten Grund. In diesem Artikel finden Sie alle Informationen dazu, warum das Phänomen auftritt und wie man am besten damit umgeht.

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Warum suchen Menschen mit Demenz nach Beschäftigung?

Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass viele Menschen im Alter häufiger mit den Fingern spielen, an der Kleidung zupfen oder in die Luft greifen? Besonders bei Demenz-Erkrankten tritt dieses Verhalten, das „Nesteln“ genannt wird, vermehrt auf. Doch woher kommt dieses Phänomen? Und was können Angehörige tun, um Unterstützung zu bieten?

Im Alltag erleben Angehörige dieses Verhalten oft mit einer Mischung aus Neugier und Sorge. Hinter dem „Nesteln“ verbirgt sich mehr als nur eine zufällige Bewegung der Hände. Es ist ein Spiegelbild der inneren Prozesse und der Veränderungen im Gehirn. Während es für Außenstehende manchmal als reines Zappeln erscheint, hat es für Betroffene oft einen tieferen Sinn oder dient als Bewältigungsmechanismus. Um diesen Menschen effektiv zu helfen, ist es wichtig, das „Warum“ hinter diesem Verhalten zu verstehen und Möglichkeiten zu finden, es in positive Bahnen zu lenken.

Eine Nesteldecke kann für Entspannung sorgen

Nesteln – Ist das normal?

Oft beobachtet man bei Menschen mit Demenz, dass sie mit ihren Händen nach Beschäftigung suchen, das sogenannte „Nesteln“. Das kann ganz unterschiedliche Formen annehmen. Manche Patienten zupfen an der Bluse, andere zerpflücken Taschentücher, wieder andere grabbeln an der Tischdecke. Als Beobachtender wirkt das manchmal komisch. Dann fragt man sich, ob die Person Angst hat oder vielleicht aufgeregt ist.

Doch Nesteln ist ganz normal. Sie können sich das so vorstellen: Patienten mit Demenz haben eine sehr reizarme Umgebung. Sie bewegen sich nur wenig, hören schlechter und empfangen kaum noch Sinnesreize. Wie viel haben Sie allein in der letzten Stunde angefasst? Unsere Hände sind Beschäftigung gewohnt. Wenn sie fehlt, müssen wir selbst dafür sorgen.

Die Beschäftigung mit den Händen gibt sozusagen eine Rückmeldung aus der Umwelt und schafft damit Sicherheit und Vertrauen.

INFORMATION

Was bedeuted eigentlich nesteln?

Interessant zu wissen: Wenn jemand im medizinischen Kontext „nestelt“, handelt es sich oft um repetitive, ziellose Bewegungen der Hände, etwa das Zupfen an der Kleidung. Dies kann bei Erkrankungen wie Demenz oder Schizophrenie vorkommen und dient Ärzten als Hinweis für den Schweregrad der Erkrankung.

Wenn Sie dieses Verhalten bei einem Angehörigen beobachten, könnte das ein Anzeichen für den Bedarf einer ärztlichen Bewertung sein.

Wieso nesteln Menschen mit Demenz manchmal?

Oft können demente Patienten sich nur noch schlecht mitteilen. Wenn die Bewegungen der Hände von Demenz-Erkrankten unruhiger, hektischer oder verkrampfter als normal wirken, sollte einen das aufhorchen lassen. Vielleicht hat die betroffene Person Schmerzen oder ein anderes Bedürfnis.

Schauen Sie der Person dann auch ins Gesicht – wirkt dieses entspannt und normal? Bewegt sie sich anders als normal, zum Beispiel durch starkes Vor- und Zurückwippen? Das alles kann weitere Hinweise auf den Gemütszustand geben. Umso besser Sie die Person kennen, umso einfacher wird es Ihnen fallen, das Verhalten zu beurteilen.

Was kann ich für die Beschäftigung der Hände von Demenz-Erkrankten tun?

Oft reicht schon eine einfache Berührung, damit die Person sich wohl fühlt. Die Berührung können Sie auch in die Körperpflege mit einbauen. Verwenden Sie zum Beispiel unterschiedliche Materialen, wie Bürsten, Schwämme oder Waschlappen, um für verschiedene, aktivierende Reize zu sorgen.

Wie kann ich helfen?

Vor allem längerfristig empfiehlt sich eine Nesteldecke oder ein Nestelkittel. In dieser finden Demenz Erkrankte Beschäftigung mit den Händen.

Sie besteht aus verschiedenen aneinander genähten Stoffen aus unterschiedlichen Materialien. In den Stoff können noch kleine Elemente wie Glöckchen, Schleifen oder ähnliches vernäht werden.

Diese Stoffe wimmeln nur so von unterschiedlichen Reizen. Und das Tolle ist: So eine Nesteldecke kann mit etwas Übung auch selbst genäht werden. Im Internet gibt es solche aber auch in allen Formen und Farben zu erwerben. Achten Sie nur darauf, dass alles sicher vernäht ist, sonst gehen die Decken schnell kaputt. Für ein wenig Inspiration können Sie sich zum Beispiel diese Anleitungen ansehen:

Eine Nesteldecke kann auch leicht selbst gemacht werden!

Anleitungen

Zusammenfassung

Sie können sich folgendes merken:

  1. Nesteln oder eine Beschäftigung mit den Händen stellt kein Problem dar
  2. Patienten mit Demenz können sich vom Nesteln manchmal mit einer Nesteldecke behelfen
  3. Nesteldecken sind günstig zu erwerben oder selbst zu machen

Was kann man gegen eine Demenz oder frühe Demenz tun?
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